Das Risikomanagement und die finanzielle Steuerung sind konstitutive Elemente des Geschäftsmodells von Versicherungsunternehmen. Beides sind Funktionen, die wegen des aktuellen ökonomischen Umfelds besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, um den Erfolg eines Versicherungsunternehmens zu gewährleisten.
Der Wunsch der jeweiligen Regulierungsinstanzen und Aufsichtsbehörden, ein verbessertes Risikomanagement einzuführen, führte zu Solvency II. Die Einführung neuer Kennzahlen, die mit diesem Aufsichtsregime verbunden sind, verleitet Versicherungsunternehmen jedoch in gewisser Weise, genau diese Kennzahlen zu optimieren, was einer wirklich wertorientieren Steuerung teilweise widerspricht. Darüber hinaus stellt Solvency II höhere prozessuale, quantitative und qualitative Transparenzanforderungen. Diese Anforderungen betreffen auch nachgelagerte, branchennahe Unternehmen, wie beispielsweise Asset Manager, Berater und Wirtschaftsprüfer, die somit indirekt von Solvency II betroffen sind. In den nächsten Jahren treten zudem neue Rechnungslegungsstandard auch für Versicherungsunternehmen in Kraft, um eine internationale Vergleichbarkeit auf dem Markt zu gewährleisten. Die Branche kämpft also mit steigenden Kosten für das Risikomanagement und die finanzielle Steuerung, wobei auch die Kenntnis darüber zu den Grundlagen des wertorientierten Handelns zählt.
Wie haben sich die Akteure mit den neuen Regularien arrangiert? Haben die neuen Regularien zu Verbesserungen von Risikomanagement und finanzieller Steuerung geführt? Wie lassen sich neue Technologien, wie KI-basiertes Asset Management, in den Risikomanagementprozess einbinden?
Diese und weitere Fragen werden auf der Tagung und zusammenfassend abschließend auf dem Podium konstruktiv-kritisch diskutiert.
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